Hallo ihr lieben, die letzten Tage waren nicht einfach, nachdem ich meine Diagnose bekam.
Brustkrebs!
Ich habe Brustkrebs, diesen Satz muss man erstmal realisieren und verarbeiten. Warum ICH denn jetzt schon wieder, habe ich nicht genug am Hals? Das waren die ersten Gedanken.
Und wie geht es den Kindern dabei, die das ganze ja auch mitbekommen?! Sie sind doch noch "klein" mit 10 und 12 Jahren, wie sollen sie damit umgehen? Ich habe ihnen von Anfang an alles erzählt und war immer ehrlich zu ihnen, weil ich denke, dass sie es dann besser verstehen und verarbeiten können.
Es kamen dann natürlich Fragen wie: "Mama, wie lange dauert das denn dann bis man stirbst?" oder "....wirst du operiert? Als ich ihnen erzählte, es wird sicher erst eine Chemo gemacht, ist bei meinem Sohn in dem Moment die Welt zusammengebrochen, er sagte: " Mama, ich will nicht, dass du eine Chemo bekommst, ich will nicht dass du hässlich wirst und deine Haare verlierst, die sollen das operieren und wegnehmen!" Er mag meine langen Haare, die schon am Hosenbund angekommen sind und die waren jetzt erstmal seine größte Sorge.
Für die Familie und eigentlich für alle, war das alles ein großer Schock verständlicherweise. Sie können da gerade auch nicht gut mit umgehen.
Ich selbst habe das noch nicht realisiert und kenne das Ausmaß noch nicht, da ich ja noch mitten im sogenannten Staging bin. Staging bedeutet, dass man verschiedene Untersuchungen machen muss um festzustellen, ob der Tumor noch woanders sitzt oder gestreut hat, dass Ausmaß eben rausfinden.
04.02.2021
Aktuell habe ich ein CT bekommen und bin gerade beim Knochenscintigramm und warte auf meine 2. Aufnahme nach Mittelgabe, die ich gespritzt bekam. Morgen habe ich dann ein Gespräch mit einer Ärztin und ich bekomme eine Tumor Markierung, d.h. es wird ein Clip/Draht in den Tumor eingesetzt.
05.02.2021
Der Clip ist jetzt drin, war unangenehm, aber nicht so schmerzhaft wie ich dachte. Am Anfang dachte ich, es wird markiert, mit einem Stift, da hab ich wohl falsch gedacht😀. Reingestochen hat se! Au!
Das Gespräch mit der Ärztin hat mich dann ein wenig "beruhigt", wenn man das so sagen kann bei dem Befund, das CT und das Knochenscintygramm waren unauffällig, es wurden keine Metastasen entdeckt. Das einzige was noch befundet wurde, das ca. 2-3 Lymphknoten mit befallen sind. Momentan muss ich das nochmal alles verarbeiten und verstehen, was das alles bedeutet, das ist gar nicht so einfach. Trotz dem doofen Tumorbefund, war das jetzt zumindest eine Positive Nachricht, dass er nicht gestreut hat, der fiese kleine Mr. Krebs.
Termine für ein Echo, Aufklärungsgespräche, eine Portanlage 12.2. und die erste Chemo, an Aschermittwoch, 17.02. habe ich schon, das geht jetzt ziemlich schnell hintereinander weg, es bleibt kaum Zeit zum Nachdenken und verarbeiten.
Schmerzen habe ich momentan nicht, es drückt und fühlt sich angespannt an und ist empfindlich, aber Schmerzen, nein. Der Tumor ist so ca. 10+cm Gross laut dem Bericht, schnell wachsend, das ist echt groß wie ich finde. Ich vergleiche es mit einem Mangokern, das kommt dem schon sehr nahe.
12.02.2021
Der Port soll heute gelegt werden, man sagte mir um 12 Uhr, na das geht ja noch von der Zeit. Bestellt war ich zu 9 Uhr, erstmal Coronatest und dann ab auf die Station und warten, nüchtern.
Ich war sehr aufgeregt, denn es sollte ja nur mit örtlicher Betäubung gemacht werden ohne jegliche Beruhigungsmittel. Es hieß, sie wollen doch danach direkt nach Hause oder nicht? Also ehrlich gesagt, hatte ich mir vor Angst fast in die Hose gemacht, bei dem Gedanken, die schneiden mich auf und ich schlafe nicht dabei. Der Gedanke war kaum zu ertragen. Ich war so froh, dass mein Freund mich gefahren hat, leider durfte er nicht mit ins Krankenhaus und ich musste da allein rein und ich hatte die Hosen voll, schließlich sollte mir ja ein komisches Teil "eingepflanzt" werden, wo das Schlauchende bis zum Herzen führt. Kopfkino war groß!!
...so sieht die Portanlage aus, die in den Körper soll... |
Ich kam dann recht pünktlich dran, aber ich kann euch sagen, ich habe sowas von gezittert, ich konnte mich nicht beruhigen vor Aufregung und dann hatte ich noch mehr Angst, dass die nicht schneiden können, weil mein ganzer Körper sich dadurch bewegt hat. Der nette Anästhesist hat versucht mir die Angst zu nehmen und hat aber auch direkt gesagt, dass er mir etwas spritzt, wenn es nicht aufhört und das geile war ja noch, dass die OP Schwestern Karnevalsmusik laufen hatten, das war so cool. Sie haben mir dann noch ein schönes Bildchen mitgegeben, das war richtig süß!
Ich habe übrigens am Dienstag vor der Chemo einen Termin in einem Perückengeschäft, dort werden mir dann auch die Haare geschnitten, ....ufff.....das erste mal seit ich denken kann, kurze Haare.
Das wird krass für mich!
Falls ich es aber doch nicht schaffe, dürft ihr mir gern jederzeit schreiben und ich antworte natürlich dann auch, falls nicht, nicht böse sein, dann wird wohl etwas dazwischen gekommen sein.